von Freddy Kugler
Mit Pulverdampf ins 19. Jahrhundert
2016 hatte sich ein kleines Grüppchen Wiler Stadtschützen vor dem eigentlichen Saisonstart in der Wiler Schiessanlage Thurau erstmals zu einem Revolverschiessen mit Ordonnanzwaffen getroffen. Organisator Bruno Högger von den Wiler Stadtschützen hätte sich damals kaum träumen lassen, dass sich für die vierte Auflage bereits 30 Teilnehmende begeistern lassen würden. Selbst Erich Hagmann (Dietfurt), Vizepräsident des St. Gallischen Kantonalschützenverbandes und Chef Breitensport, liess sich eine Teilnahme mit einer auch für ihn ungewohnten Waffe nicht entgehen und machte dabei mit Rang 13 eine gute Figur. Zwischen den beiden in den vergangenen Jahren erfolgreichsten Wiler Stadtschützen Robert Weilenmann (1.) und Max Zäch (3.) klassierte sich als beste Frau überraschend Claudia Schuler.
Für die zweitklassierte Stadtschützin, die mittlerweile in Menzingen ZG lebt, war es Ehrensache, für das 4. Wiler Ordonnanz-Revolver-Schiessen in die Thurau zu fahren und dabei den von den Ordonnanz-Revolvern ausgelösten Pulverdampf mitzuerleben. Als Sportgerät war einzig der Revolver zugelassen, der 1882 in der Schweizer Armee eingeführt wurde und dieser während fast hundert Jahren diente. Geschossen werden durfte nur mit Schwarzpulver geladener Munition.
Organisator Bruno Högger hatte die Teilnehmenden vor der Veranstaltung aufgefordert, mitgebrachte Ordonnanzmunition vor dem Wettkampf von Grünspan und verharztem Fett zu befreien. Die letzte Originalmunition für die Revolver aus dem 19. Jahrhundert war nämlich bereits 1972 gefertigt worden, so dass die Schützen mit Zündversagern rechnen mussten.
Nach dem Wettkampf mit insgesamt dreissig Schützen wurde den Teilnehmenden vor der Rangverkündigung in der Schützenstube ein währschafter Zvieri serviert. Für die Ränge 1 bis 5 sowie 10, 15, 20, 25 und 30 gab es eine Naturalgabe in Form eines Birnbrotes.
Die Rangliste: 1. Robert Weilenmann (Bronschhofen) 141 Punkte. 2. Claudia Schuler (Menzingen ZG) 133. 3. Max Zäch (Henau) 129. 4. Michele Pinto (Uzwil) 117. 5. Bruno Högger (Speicher) 110. 6. Thomas Schöbi (Niederuzwil) 98. 7. Olaf Bruer (Bronschhofen) 88. 8. Daniel Zäch (Wil) 88. – 30 Klassierte.
Rangliste